Man muss nicht bis ans Meer fahren, um sich Dünen hinunterkullern lassen zu können: Nicht weit vom Ortskern Storkows liegt die Binnendüne Waltersberge. Eine biologische Besonderheit – der hohe Lichteinfall hilft außergewöhnlichen Gräsern und Pflanzen, sich auf der Düne anzusiedeln, etwa Silbergras und Grasnelken. Derweil können Kinder im weichen Sand tollen und hinter dem übrig gebliebenen Kiefernbestand Verstecken spielen. Der Ausblick von der 69 Meter hohen Binnendüne lässt hinter den Baumwipfeln das Meer erwarten. Tatsächlich liegt dort der Große Storkower See.
Vom Bahnhof Storkow sind es nur wenige Minuten über die Burg- und Reichenwalder Straße bis zur Binnendüne. Nach einem kurzen Abstecher in den Sand geht es direkt gegenüber der Düne auf asphaltiertem Radweg durch den Kiefernwald in den Wolfswinkel. Schon nach wenigen Minuten lockt ein Hinweisschild zu einem schattigen Badestrand unter Laubbäumen mit einer kleinen Gaststätte. Im Sommer dürfte es hier etwas voller werden, denn das Ufer des Sees ist stark mit Schilf bewachsen. Es gibt also keine anderen Bademöglichkeiten.
Zurück auf dem Radweg folgen wir der Beschilderung über Dahmsdorf. Hier gibt es eine weitere gemütliche Badestelle hinter Wendisch Rietz. Der Streckenabschnitt zwischen den beiden Orten führt über eine sehr ruhige Landstraße. Für größere Kinder sollte dies kein Problem sein, Vorsicht ist natürlich trotzdem geboten. Nach Wendisch Rietz lassen wir den Großen Storkower See hinter uns und fahren eine Weile gen Norden am Ufer des Scharmützelsees entlang in Richtung Diensdorf-Radlow. Das Ufer des Scharmützelsees entlang ziehen sich unzählige Ferienwohnungen und Ressorts, teilweise sehr charmant, teilweise von etwas eintöniger Architektur. Dafür ist der Weg windgeschützt und schattig und gibt immer wieder den Blick aufs Wasser frei. In Diensdorf-Radlow gibt es einen weiteren Strand, allerdings weniger verwunschen, da direkt im Ort gelegen. Sofern man also schon die Badestellen zu Beginn der Strecke genutzt hat, kann man diese getrost ignorieren und stattdessen gleich am Ortseingang den Beschilderungen Richtung Beeskow folgen. Statt durch Kiefernwald geht es nun auf einer Mischung aus Radwegen, Wirtschaftswegen und extrem ruhigen Landstraßen über Felder und durch die Ortschaften Herzberg und Birkholz. Zwischendurch ergeben sich immer wieder Möglichkeiten für ein kleines Picknick, bei dem man seinen Blick über die brandenburgischen Weiten schweifen lassen kann. Bei Birkholz geht es kurz nach Süden über Bornow, und kurz darauf sind wir schon in Beeskow. Dort kann man den Tag noch wunderbar ausklingen lassen, bevor es zurück nach Berlin geht. Reicht die Energie noch aus, kann man sich in Beeskow die Burg ansehen. Sie wurde bereits in der ältesten Urkunde der Stadt 1316 erwähnt und ist heute ein Kulturzentrum. Wer immer noch nicht genug hat, findet im Spreepark Beeskow eine Minigolfanlage und ein Flussbad mit Wasserrutsche. Und im Eiscafé Schukurama wird das beste Vanilleeis Deutschlands verkauft, befand eine Jury. Geschmeckt hat es uns auch, aber Radfahrer haben ja eh einen Bärenhunger.