Fahrrad

Urlaub mit Fahrrad – Vorbereitungstipps von Transport bis Notfallset

Ab in den Süden? Oder lieber entlang der Donau mit dem Fahrrad? Letzteres lockt mit herrlichem Panorama und erholsamer Natur. Daneben wird die Fitness verbessert und man fühlt sich deutlich entspannter als bei einem Stau auf der Autobahn. Alles überzeugende Gründe, den Traum von einem Urlaub mit dem Rad in die Tat umzusetzen. Schließlich geht es nicht darum, sich zu hetzen, sondern sich entspannt auf den Sattel zu schwingen und sich von erlebbaren Momenten verzaubern zu lassen.

Wichtig sind eine gute Planung der Radtour und ein Check der Ausrüstung. Ist das Fahrrad im Keller den Anforderungen gewachsen, sind die Reifen aufgepumpt und überzeugt der Fahrradträger-Test? Wer das alles berücksichtigt und es kaum noch erwarten kann, endlich loszustarten, ist auf dem richtigen Weg.

© https://www.vcoe.at/news/details/vcoe-factsheet-2016-05-viele-barrieren-behindern-haeufigeres-radfahren

 

Der Weg ist das Ziel

Bevor man sich bereits konkrete Gedanken über das Gepäck macht, sollte allerdings geklärt werden, wohin die Reise im Sattel geht. Quer durch Deutschland oder sind umliegende Länder reizvoller? Das Reiseziel sollte zudem den eigenen Fähigkeiten und denen der Mitreisenden angepasst werden. Wer längere Strecken nicht gewohnt ist, überfordert sich bereits frühzeitig. Auch sollten etwaige Allergien oder andere Gesundheitsrisiken – in anderen Ländern – frühzeitig abgeklärt werden. Weitere Tipps für die Planung, die nicht außer Acht gelassen werden sollten, wie folgt.

  • Frühzeitige Planung empfehlenswert
  • Reservierung für Transfers mit Bahn oder Schiff
  • Reservierung von Unterkünften bei Etappenzielen
  • Flexibilität versus Detailplanung (Vor- und Nachteile)
  • Gemeinsame Entscheidung in allen Punkten greift Unstimmigkeiten während der Tour vor
  • Platz für spontane Angebote miteinplanen
  • Wichtige Reiserouten kopieren
  • Dokumente und wichtige Infos via Smartphone fotografieren
  • Navigationssystem überlegen

 

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Fahrradtour versus Spritztour

Anders als bei einer kurzen Radtour kommt es bei einem richtigen Urlaub mit dem Rad auf eine vorausschauende Planung an. Mehrtägige Touren brauchen Gepäck mit Kleidung, Erste-Hilfe-Ausstattung, Radreparatur-Utensilien und vielem mehr. Andererseits sollte das Rad nicht überlastet werden. Es gilt also sorgfältig abzuwägen, was notwendig ist und worauf eher verzichtet werden kann. An der Strecke gibt es mitunter ausreichend Möglichkeiten einzukaufen, was aber nicht dazu verleiten sollte, ständig neuen Ballast mit aufs Rad zu nehmen. Ein paar Fragen sollten im Vorfeld geklärt werden.

  • Wie lange dauert die Radtour?
  • Wieviel Gepäck ist notwendig?
  • Gibt es eine fixe Unterkunft oder jeden Tag ein neues Etappenziel?
  • Wie ist das Wetter?
  • Wird auch bei schlechtem Wetter gefahren?
  • Kann das Gepäck diebstahlsicher verstaut werden?
  • Welche Navigationsmittel stehen zur Verfügung?
  • Gibt es unterwegs Lagermöglichkeiten oder ist es besser, etwas daheim zu lassen?

 

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Lösungen für das Gepäck

Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Angeboten für das sichere Verstauen von Gepäck: Lenkertaschen, Satteltaschen oder Gepäckträgertaschen bieten viel Stauraum für Kleidung, Hygieneartikel, Proviant und wichtige persönliche Dinge. Keine Sorge, es gibt so viel zu sehen, dass manche bislang gewohnten Freizeitbeschäftigungen getrost für ein paar Tage zuhause bleiben können. Gespräche, für die im Alltag keine Zeit ist, werden zu wertvollen Momenten auf solchen Reisen.

Gepäckträgertaschen für jede Seite oder als Doppeltasche schenken viel Platz für Kleidung. Wasserdichte Taschen, die mit einem Klick befestigt werden können, sparen Zeit und sind sehr praktisch. Hochwertige Taschen können abgeschlossen werden und verfügen über einen Tragegurt, sodass man die Gepäckträgertasche auch zum Einkaufen nutzen kann.

Für Räder ohne Gepäckträger bieten sich Sattelstütztaschen an, die jedoch weniger Gepäck aufnehmen können. Hier ist jedes Gramm weniger löblich. Daher ist eine Sattelstütztasche mit abwaschbarer Unterseite zu bevorzugen, falls das Rad keine Schutzbleche hat. Eine Halterung für das Rücklicht und ein Klicksystem zum Befestigen der Tasche ist empfehlenswert.

 

Merke:

Die denkbar schlechteste Lösung, Gepäck zu transportieren auf dem Rad ist ein Rucksack oder eine Umhängetasche. Beides gefährdet nicht nur den Radfahrer, sondern auch Mitreisende und andere Verkehrsteilnehmer. Außerdem belastet es den Rücken, was angesichts einer längeren Radtour eher hinderlich wäre.

 

Kleidung für den Radurlaub

In erster Linie wird es vermutlich ein sportlicher Urlaub werden. Daher muss das kleine Schwarze nicht zwangsläufig mit. Lieber weniger als zu viel, denn immerhin muss das Gepäck von A bis B transportiert werden. Auf Strecken mit moderaten Steigungen stört das vielleicht nicht, aber wenn es mal schwierige Anstiege gibt, bereut man mitunter das eine oder andere Stück in den Taschen. Nachfolgend gibt es einige Anregungen für die passende Kleidung.

  • Hosen, kurz und lang
  • Hemden, kurz und/oder lang
  • T-Shirts
  • Pullover
  • Schlafbekleidung
  • Unterwäsche, Socken
  • Windjacke, regendicht
  • Regenhose
  • Radhose
  • Turnschuhe/Fahrradschuhe
  • Schuhe in Reserve
  • Fahrradhandschuhe
  • Helm, Schirmmütze, Tuch

 

Es reichen Basics wie Hosen in verschiedenen Längen, T-Shirts und eventuell Hemden. Zum Radfahren ist die Radhose ideal. Für Regentage sollten eine Regenhose und ein regendichte Windjacke nicht fehlen. Pullover, Badesachen und etwas zum Schlafen sowie Unterwäsche und Socken ergänzen das Kleidungsrepertoire einer gelungenen Radtour.

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Frisch gestärkt in den Sattel

Es braucht keine spezielle Sportlernahrung, aber ein gesundes und reichhaltiges Frühstück sollte morgens als Start in einen spannenden Tag auf dem Fahrrad mindestens sein. Zwischendurch sind Snacks wie belegte Brote, Joghurt oder Obst ideal. Das Mittagessen kann durchaus leichte Kost oder auch nur mal ein Salat sein. Wichtiger bei der Tour ist die Versorgung mit ausreichend Flüssigkeit. Zwischen zwei bis drei Litern am Tag in Form von Fruchtsäften, die mit Mineralwasser aufgespritzt werden, oder Früchtetee verspricht ausreichend Erfrischung. Abends dürfen es kohlenhydratreiche Mahlzeiten sein, um den Akku wieder aufzuladen und den nächsten Tag ebenso dynamisch anzugehen.

 

Was gehört unbedingt mit?

Einfach mal so aufs Rad steigen, nee. Daher gehören Radtourenkarten unbedingt ins Reisegepäck. Wer mag, gönnt sich einen Radreiseführer, der speziell auf erlebnisorientierte Radtouren ausgerichtet ist. Persönliche Dokumente wie der Personalausweis, die Bahncard sowie die EC-Karte sollten sicher verstaut und stets mitgenommen werden. Kopien der wichtigsten Papiere, auf das restliche Gepäck verteilt und am Smartphone, sind ratsam.

Nicht zu vergessen das Ladegerät, sodass man unterwegs immer wieder mal das Telefon aufladen kann. Eine Powerbank leistet zwischendurch gute Dienste. Schreibzeug und ein Notizbuch sowie wichtige Adressen der Unterkünfte ergänzen das Minimum an Unterlagen auf Reisen. Die Reiseapotheke sollte vor der Fahrt noch kurz gecheckt werden und die nachfolgenden Produkte enthalten, um kleinere Verletzungen zu versorgen.

  • Persönliche Medikamente
  • Verbandsmaterial
  • Insektenschutzmittel
  • Fieberthermometer
  • Wattestäbchen
  • Desinfektionsmittel
  • Pflaster
  • Kopfschmerztabletten

Zu guter Letzt darf auf Reparaturmaterial für das Fahrrad nicht vergessen werden: Ersatzschlauch, Luftpumpe, Flickzeug, Ersatzseilzüge für Schaltung und Bremsen, Kleinmaterial und Kette können wertvolle Zeit retten bei einem Zwangsstopp mitten auf der schönsten Tour.

Wer die Tour so richtig ausreizen möchte und sich zum Camping entschließt, sollte zusätzlich einen Schlafsack samt einer guten Isomatte und ein Leichtgewichtszelt mitnehmen. Hilfreich und zweckmäßig sind ein Gewebeklebeband, Reiskocher, Gewürze und Geschirr. Auf Touren mit Etappenzielen fällt allerdings deutlich weniger Gepäck an. Die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Touren gilt es sorgfältig abzuwägen.