Radtour 1

Wellness in Warnitz – Tour zum Panorama Hotel

Eine Radtour um die Uckerseen kann durchaus anstrengen. Dafür ist der Erholungseffekt in der Sauna umso größerOh, lieber Oberuckersee, was ist es für eine Wonne, dich anzuschauen! Majestätisch liegst du da, eingerahmt von sanften Hügelketten, die wie Tribünen deine Pracht in Szene setzen. In der Mitte die kleine Burgwall-Insel, auf der schon die Slawen vor über 1.000 Jahren siedelten. Für sie botest du Schutz, und vielleicht ist das dein Geheimnis. Trotz deiner Größe hast du etwas Gutmütiges, etwas Unschuldiges. Manche Seen wirken bedrohlich, unheimlich tief und unberechenbar. Doch du liegst da und spiegelst friedlich die Farben der untergehenden Sonne wider.

Diese romantischen Gedanken schwirren einem durch den Kopf, nach einem Tag auf dem Rad, wenn man mit einem Glas Weißwein auf der Terrasse des Panorama Hotels Warnitz sitzt und die Tour des Tages Revue passieren lässt. In den letzten Stunden haben wir den Oberuckersee umrundet, zudem seinen großen Bruder, den Unteruckersee. Rund 50 Kilometer, auf denen wir immer wieder eine andere Sichtachse bewundern durften. Diverse Aussichtspunkte und Rastplätze zeigen, dass sich die Uckermärker der Schönheit ihres Sees durchaus bewusst sind.

Seit der Landesgartenschau hat sich selbst Prenzlau, die Stadt erreichen wir nach 17 Kilometern, herausgeputzt. Zwar beherrschen weiterhin Plattenbauten das Zentrum, doch die Parkanlagen, die vom See zur Marienkirche reichen, befrieden das zerrupfte Stadtbild. Kinder freuen sich zudem über den Wasserpark am See. Am Westufer nutzen wir anschließend den hervorragend ausgebauten Berlin-Usedom-Radweg. Bis Potzlow folgen wir den Schildern des berühmten Fernradweges. Dörfer, die eine gewisse Gemütlichkeit ausstrahlen, doch das Dorf Potzlow machte 2002 negative Schlagzeilen, als drei Jugendliche mit rechts­extremem Hintergrund den 16-jährigen Marinus Schöberl mit einem Bordsteinkick grausam töteten. Ein Gedenkstein im Ort erinnert an das ­Verbrechen.

Potzlow hat diesen Teil seiner Geschichte nicht verdrängt. Etwas bedrückt geht es weiter. In Fergitz halten wir an einer Naturbeobachtungs­hütte und genießen den Blick auf den weiten Oberuckersee. Drei Kilometer sind es noch bis zum Gut Suckow. Das dortige Restaurant öffnet erst am Abend, aber eine Pause mit Kaffee und Kuchen ist auch mittags möglich.

Zehn Kilometer sind es bis zu unserem Start- und Zielort. Es geht an einem Zeltplatz und dem Ortskern von Warnitz vorbei. Einen weiteren Grund für eine Pause gibt es hier nicht. Im Hotel wartet das Spanorama auf uns – ein Wellness­bereich mit Dampfbad, Sauna, Kräutersauna und 28 Grad warmem Pool. Und in der Abendsonne trinken wir das besagte Glas Weißwein und erfreuen uns am Blick auf den wohl schönsten See der Uckermark.

 

Foto: OLIVER BASCH PHOTOGRAPHY 2014