Radtour 17

Lagerfeuer an der Kolbatzer Mühle

Keine Dauercamper, keine Wohnmobile: Zeltfreunde finden im Norden Brandenburgs ein kleines Paradies vor
Text Daniel Knaack

Etwa 100 Kilometer nördlich von Berlin – zwischen den Naturparks Uckermärkische Seen und der Feldberger Seenlandschaft – liegt das Natur­resort Kolbatzer Mühle. Eine Gegend, in der sich Hecht und Fischotter Gute Nacht sagen. Wer sich die Mühe der insgesamt 52 Kilometer langen Tour macht, findet hier ein kleines Paradies. Fernab vom Großstadtgebrüll können sich abenteuerlustige Camper am Abend ihr eigenes Holz fürs Lager­feuer schlagen. Morgens gibt es Brötchen und Paddelboote stehen zum Verleih bereit.

Die Tour beginnt am Bahnhof in Templin. In nur wenigen Minuten gelangt man über die Bahnhofstraße mitten durch die beschauliche Altstadt zur Parkstraße, die in den Neuplachter Weg übergeht. Sobald man die Stadt Richtung Norden hinter sich gelassen hat, führt der asphaltierte Radweg vorbei an Feldern, die im Frühsommer mit rotem Mohn und blauen Kornblumen gesprenkelt sind. Nachdem man sich auf den Feldern den Wind hat um die Ohren pusten lassen, führt der Radweg noch durch Wald, bis man Gandenitz erreicht. Über die Dorfstraße biegt man nach links in die Straße nach Lychen ein. Der Weg führt durch schattigen Kiefernwald, nur ab und zu blitzt ein blauer Schimmer an uns vorüber. Nach drei Kilometern passiert man das ehemalige Gutsdorf Alt Placht mit seiner reetgedeckten Fachwerkkirche und befindet sich mitten im Lychener Seenkreuz. Auf hügeligen Wegen geht es am Glambeck-, Platkow- und Zenssee vorbei.

Die Flößerstadt Lychen schwimmt wie eine Insel auf den sie umgebenden Seen. Man ist dort auf Tourismus eingestellt und die Stadt verfügt über ein gut ausgebautes Wegenetz ebenso wie über nette Gaststätten und Eiscafés direkt am Ufer der Seen. Vor Ort befinden sich auch die einschlägigen Supermärkte, in denen man sich noch mit Proviant für einen gelungenen Abend am Lagerfeuer eindecken kann, denn von hier sind es nur noch wenige Kilometer bis zum Campingplatz. Auch nach dem Verlassen der Stadt finden sich alle paar Hundert Meter verschieden große Seen. Nach sieben Kilometern Landstraße (leider ohne Radweg) biegt man bei Götzkendorf links ein und erreicht nach wenigen Minuten die Kolbatzer Mühle.

Für den Rückweg nimmt man diesmal in Götzkendorf die Abbiegung nach Osten und fährt die Lychener Chaussee für rund vier Kilometer hinunter. An der Abzweigung nach Mahlendorf führt die Strecke nach rechts in einen wenig befahrenen Waldweg. Dort befindet sich zur Rechten der letzte große See unserer Tour, der Große Küstrinsee. Der Weg ist zwar hier nicht asphaltiert, aber auch ohne Mountainbike gut zu bewältigen, sofern es nicht zuvor tagelang geregnet hat. In Gandenitz stößt man dann wieder auf die Dorfstraße, von der aus man über den bereits bekannten Radweg zurück nach Templin gelangt.

 

Kolbatzer Mühle

Kolbatzer Mühle 1, 17279 Lychen, Tel. 039888-525 93,www.kolbatzer-muehle.de

Foto: Daniel Knaack