Leihfahrräder im Test

Lidl/Call-A-Bike

Auch der von der allgegenwärtigen Supermarktkette gesponsorte Platzhirsch Call-A-Bike beschränkt sich auf den S-Bahn-Ring. Und hat wie der große Konkurrent Nextbike eine relativ komplizierte App, einen kleinen, diesmal am Lenker platzierten Computer und einen Entriegelungs-Ablauf, der nicht so intuitiv ist wie bei anderen Anbietern. Dafür gibt es, was das Fahren selbst angeht, an der Deutsche-Bahn-Tochter nicht viel zu meckern.

LIDL / Call-A-Bike
LIDL-Bikes
Foto: F. Anthea Schaap

Wenn man erst einmal auf dem Rad sitzt, entwickelt sich so etwas wie Fahrspaß. Als einziger Anbieter hat Call A Bike seine Räder mit einer 7-Gang-Nabenschaltung ausgerüstet. Mit der fährt sich selbst die Strecke von Gesundbrunnen bis zur ZITTY in Kreuzberg ohne Probleme. Selbst der behelmte Rennradfahrer, dem die Jonglierkeulen aus dem Rucksack baumeln, kann einem nicht entscheidend davonfahren.

Sogar heftigere Belastungstests – kaputte Flaschen vor dem Prinzenbad, das Kopfsteinplaster des Paul-Lincke-Ufers – meistert das von Lidl gesponserte Bike. Mehr als ein Schönheitsfehler ist allerdings die Preisgestaltung: Die Bürokraten von der Bahn verlangen nicht nur 1,50 Euro für die ersten 30 Minuten, sondern vorher schon eine Grundgebühr von – je nach Tarif – mindestens drei Euro im Jahr. Dass man zudem erst einmal freigeschaltet werden muss, nachdem man sich registriert hat, macht spontanes Aufsteigen für Berlintouristen ziemlich unmöglich. Vor allem, wenn der Freischaltungscode – wie beim Tester – erst nach einem Telefonat per E-Mail verschickt wird.

Die Kosten

Im Normaltarif darf man 2 Räder gleichzeitig ausleihen. Generell erhebt Call-A-Bike ein Jahresgebühr von 3 Euro pro Jahr. Auch für die ersten 30 Minuten gibt es keine Ermäßigung – 1 Euro kostet die halbe Stunde. Erst bei der Tagesnutzung macht sich der Ermäßigungstarif bemerkbar, hier zahlt man nur 12 Euro statt der 15 Euro im Normaltarif. Ermäßigung können BahnCard-Inhaber, Studenten und Senioren ab 65 Jahren in Anspruch nehmen. Darüber hinaus bietet Call-A-Bike noch einen Komforttarif und einen Tagespass an.

Strafen oder Kaution gibt es nicht, in Berlin wird allerdings bei jeder Entleihe 50 Cent erhoben, die wieder gutgeschrieben werden, wenn das Rad ordnungsgemäß, also in einer der definierten Rückgabezonen,  wieder abgestellt wird.

Pedelecs, die es bisher nur in Stuttgart gibt, werden im Minutentarif berechnet, 12 Cent pro Minute sind hier fällig.

Die Website von Call-A-Bike