Holt euch die Stadt zurück

Prinzessinnengarten Kreuzberg

Ackern für den Kiez

Reichweite: 50.000 Besucher jährlich, internationale Resonanz, Vorbildprojekt für urbane Landwirtschaft
Beste Protestaktion: Online-Petition mit 30.000 Unterschriften zur Rettung des Gartens
Erfolgschancen: 90%

Vor dem Krieg stand hier ein Wertheim-Kaufhaus, die Bomben hinterließen eine Lücke, die jahrzehntelang brach lag. Seit 2009 gedeiht am Moritzplatz eine grüne Oase. Der Kräuter- und Gemüseanbau im Prinzessinnengarten bringt neben frischer Ernte dörfliche Strukturen zurück in die Stadt. Das mehrfach ausgezeichnete Nachbarschaftsprojekt in Kreuzberg stärkt den sozialen Zusammenhalt und das ökologische Bewusstsein. Inzwischen gibt es Kooperationen mit Kitas, Schulen und Universitäten. Jährlich kommen rund 50.000 Besucher in den Garten – ein Vorbild für Stadtplaner in aller Welt. Die urbane Landwirtschaft wird in Kistenbeeten betrieben, so bleibt der Garten mobil. Das ist sinnvoll, denn noch ist er ein Zwischennutzungsprojekt. Der Mietvertrag läuft im Oktober aus, es gibt potentielle Investoren, die sich für das Grundstück interessieren. Eine Online-Petition zur Rettung des Gartens brachte mehr als 30.000 Unterschriften – und trägt erste Früchte: Im Dezember stimmte der Liegenschaftsfonds des Landes dem Antrag des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg zu, das Grundstück zurückzukaufen. Wenn Abgeordnetenhaus und Senat mitziehen, können die Verhandlungen beginnen. Die Gärtner fordern eine Verlängerung der Nutzung um fünf Jahre. In den kommenden Wochen wird wieder geackert: Die Saison beginnt voraussichtlich Ende April.
www.prinzessinnengarten.net