Radtour 28

Die große Touri-Tour für Berlin-Besucher

Berlin zählt zu den fahrradfreundlichsten Städten Europas. Touristen nutzen daher am ­besten den Drahtesel für eine Besichtigung
Text Sarah-Charline Meiners

Berlins Innenstadt lässt sich sehr gut mit dem Rad erkunden. Die Tour beginnt am Wittenbergplatz und führt den Tauentzien hinunter Richtung Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und Zoo.

Wir kommen auf einen Weg, der parallel zu den Bahngleisen am Zoo entlang verläuft. Bei einem Blick durch den Zaun sind das Vogelhaus und der Streichelzoo zu sehen. Nachdem wir zwei Arme des Landwehrkanals überquert haben, erreichen wir den Tiergarten mit dem Gaslaternen-Freilichtmuseum. Hier stehen etwa 90 Gaslaternen aus über einem Jahrhundert und alle werden bei Einbruch der Dämmerung eingeschaltet. Weiter geht es auf der Straße des 17. Juni mit der Siegessäule. Wir fahren aus dem Kreisverkehr heraus auf den Spreeweg mit dem Schloss Bellevue, Sitz des Bundespräsidenten. Nach einem kurzen Stück auf der John-Foster-Dulles-Allee befahren wir das Bettina-von-Arnim-Ufer mit dem Haus der Kulturen der Welt. Wir erreichen das Regierungsviertel und fahren 400 Meter an der Fassade des Bundeskanzleramtes entlang. Es ist eines der größten Regierungsgebäude der Welt: größer als das Weiße Haus in Washington. Von hier ist bereits der Reichstag zu sehen, an dem wir auf der Heinrich-von-Gagern-Straße vorbeifahren.

Wir überqueren die Scheidemannstraße und nehmen den Simsonweg durch den Tiergarten, an dessen Ende das Brandenburger Tor mit der Quadriga erscheint. Sie ist eine Kopie aus dem Jahr 1956, da das Original im Krieg zerstört wurde. Die Route verläuft die Ebertstraße entlang zum Holocaust-Mahnmal. Unter dem Stelenfeld befindet sich der „Ort der Informationen“, der die Verfolgung und Ermordung der Juden in Deutschland und Europa thematisiert. Über die Ebert­straße kommen wir zum Potsdamer Platz mit seinen vielen Geschäften und Restaurants. Von der Stresemannstraße biegen wir in die Niederkirchnerstraße ein und fahren am Berliner Abgeordnetenhaus vorbei. Diesem steht der Martin-Gropius-Bau gegenüber. Auf derselben Straßenseite informiert die Topographie des Terrors über die Geheime Staatspolizei (Gestapo) und die SS am Originalschauplatz:

Über die Zimmerstraße kommen wir zum Checkpoint Charlie, einem der wichtigsten ehemaligen Grenzübergänge. Von der Zimmer­straße biegen wir ab auf die Charlottenstraße, die zum Gendarmenmarkt führt. Auf dem Platz steht das Konzerthaus, umrahmt vom Deutschen und Französischen Dom. Die Französische Straße entlang fahren wir an der Schlossbaustelle vorbei. Hier soll 2019 das Berliner Stadtschloss eröffnen.

Weiter geht es durch einen der Torbögen hinaus auf die Spandauer Straße und um das Rote Rathaus herum. Wir sind am Fernsehturm angekommen, auf dessen Kugel bei Sonnenschein ein Lichtkreuz zu sehen ist. Über die Alexanderstraße kommen wir an der Jannowitzbrücke vorbei und stoßen auf die Holzmarktstraße, die in die Mühlenstraße übergeht. Hier steht auf mehr als einem Kilometer der längste Abschnitt der ehemaligen Berliner Mauer. Künstler bemalten die Fragmente nach der Wende und machten die East Side Gallery so zur Open-Air-Galerie. Das Ende der Gallery markiert das Ende dieser Tour. Rechts steht die Oberbaumbrücke, links befindet sich der U-Bahnhof Warschauer Straße.

Foto imago/ Schöning