Berlins Beste

Die Besten Kartbahnen in Berlin

Sebastian Vettel. Michael Schumacher. Nigel Mansell. Welche großen Rennfahrer man auch aufruft, ihre Karrieren haben nicht in teuren Boliden angefangen, sondern in kleinen Miniaturautos mit Rasenmähermotor: Karts.

Dank schlichter Technik und damit geringer Kosten ist Kartfahren ein erschwingliches Freizeitvergnügen. Ein einfacher Rahmen aus gebogenen Rohren, ein Industriemotor mit 6,5PS  und vier Räder mit einer möglichst griffigen Gummimischung – das reicht, um die 80-100kg leichten Leihkarts in der Halle auf über 50km/h zu beschleunigen und aberwitzige Kurvengeschwindigkeiten zu erreichen.

Direkte Lenkung, niedrige Sitzposition und die Ermangelung jedes technischen Schnickschnacks machen die kleinen Fahrzeuge zum Spaßgerät, nicht nur für Motorsportbegeisterte – nach wenigen Runden versteht jeder die einfachen Prinzipien des Karts, das über weniger Bedienelemente verfügt, als die meisten Haushaltsgeräte.


Kartland

Reinickendorf

Im Nordwesten Berlins liegt in einer unscheinbaren Halle die dienstälteste Kartbahn der Stadt. Die Halle wirkt auf den ersten Blick etwas düster, die Karts und der Rennkurs machen jedoch einen sehr gepflegten Eindruck.

Das freundliche Team hat alles im Blick: Die Einweisung erfolgt gründlich und humorvoll im Nebenraum, Sitzschale, Handschuhe und Schließfach werden ungefragt angeboten. Rennasphalt sorgt für sehr guten Grip. Die verwinkelten Kurvenkombinationen des mit 330 Meter nicht besonders langen Kurses, der gegen den Uhrzeigersinn verläuft, fordern nicht nur dem ambitionierten Fahrer ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit ab. Nach kurzer Eingewöhnung nehmen aber auch ungeübte Fahrer die 10 Kurven mit Schwung. Die angebotenen Einzelfahrten sind mit 16 Minuten ungewöhnlich lang und bieten damit ausreichend Zeit, sich an die Bahn zu gewöhnen und an der eigenen Rundenzeit zu arbeiten.

Das ist auch notwendig: Wer eine gute Zeit fahren möchte, muss die Ideallinie zumindest ansatzweise verinnerlichen, die schnellen Kurvenfolgen im inneren Streckenteil lassen dem Fahrer nur wenig Zeit, sich auf den folgenden Streckenabschnitt vorzubereiten. Dem Ruf, eine der schnellsten Strecken Berlins zu sein, wird das Kartland auf jeden Fall gerecht. Die Gastronomie strahlt das Ambiente eines Vereinsheims aus, neben alkoholischen und antialkoholischen Getränken im mittleren Preissegment serviert die freundliche Bedienung kleinere Snacks.

Miraustr. 62-66, Reinickendorf, S Eichborndamm,
Mo-Fr ab 15 Uhr, Sa ab 10 Uhr, So ab 10 Uhr,
www.kartland.de, Einzelfahrt: 8 Minuten 11 Euro p.P. (Erwachsene), 8 Minuten 9 Euro p.P. (Schüler/Studenten)
Rennpakete zwischen 33 und 49 Euro p.P.


Berlinkart

Neukölln

Berlins längste Indoor-Kartbahn liegt im Herzen Neuköllns, auf dem Gelände der alten Kindl-Brauerei. Neukölln ist anders – was auch sonst.

Die Strecke ist mit 752 Metern im Vergleich zu anderen Indoor-Bahnen mehr als doppelt so lang. Die Karts wirken auf den ersten Blick etwas geschunden durch den täglichen Ritt auf in einem der härtesten Berliner Kieze. Und auch das Bahnpersonal kann unzugänglich wirken. Doch wie so oft in Neukölln erschließt sich vieles auf den zweiten Blick: Wer freundlich ist, dem wird freundlich begegnet und wer nach einem ersten Blick auf den Streckenplan denkt, die zahlreichen 180° Kurven böten Langeweile, liegt weit daneben. Die Karts fahren sich trotz Kampfspuren zuverlässig.

Beim Umrunden der Spitzkehren, technisch anspruchsvollen S-Kombinationen und Vollgaspassagen muss der Fahrer ganz bei der Sache sein, um eine gute Zeit abzuliefern. Auch die Rundenzeit ist mit über einer Minute vergleichsweise lang, 17 Kurven bieten reichlich Möglichkeiten, Fehler zu begehen und sich die Bestzeit zu ruinieren. Die längeren Geraden kommen Anfängern entgegen, Fortgeschrittene  können sich in Zweikämpfen bei vielen Überholmöglichkeiten austoben.

Und manchmal zählt eben doch die Länge – auch bei zahlreichen Karts auf der Strecke wird es nie zu eng. Sollte es einmal zu Wartezeiten kommen, lassen sich diese an der Tischtennisplatte, am Kicker oder beim Airhockey verkürzen. Ein beheiztes Zelt bietet Aufenthaltsmöglichkeiten und Bar.

Werbellinstr. 50, Neukölln, U Boddinstraße, Mo-Do 13-22 Uhr,
Fr 13-22 Uhr, Sa 11-24 Uhr, So 11-22 Uhr, www.berlin-kart.de,
Einzelfahrt: 10 Minuten 13-19 Euro p.P., Rennpakete zwischen 28 und 78 Euro p.P.


Mobikart Fun Racing

Hohenschönhausen

Wer die Halle von Mobi-Kart betritt, wähnt sich gleich auf einer Profi-Bahn. Der tiefschwarze Spezialasphalt hält, was er verspricht und nicht nur die Bahnmarkierungen versprühen Rennstreckenflair.

Der schnelle Wechsel der flüssigen Kurvenkombinationen und zwei Hochgeschwindigkeitspassagen fordern Konzentration und Körpereinsatz. Überholmöglichkeiten bieten sich nicht nur am Bremspunkt vor einer kniffligen Spitzkehre nach Start und Ziel. Das äusserst gelungene, nicht ganz einfache Streckenlayout lässt an mehreren Stellen packende Positionskämpfe zu. Entscheidend dafür sind die variable Streckenbreite und einige Auslaufzonen, die verhindern, dass man bei zu viel Geschwindigkeit in der Bande landet.

Wer die Kurven ganz ausnutzt, muss damit rechnen, vom Verfolger auf dem kürzeren Weg der Innenseite überholt zu werden. Nicht zuletzt der gleichmäßige, phänomenale Grip der Piste ermöglicht auch wenig geübten Fahrern viel Kontrolle über ihr Gefährt. Die 6,5 PS-starken Fahrzeuge sind perfekt gepflegt und wirken kraftvoll. Wem das nicht ausreicht, der kann für ein paar Euro mehr mit 9 PS starken Karts ans Limit gehen. Auch ein Handicapped-Kart mit Handbedienung steht zur Verfügung.

Der gastronomische Bereich ist geräumig, für größere Veranstaltungen steht ein Konferenz- und Partyraum mit Blick über die Halle zur Verfügung, Buffets können ab 10 Personen vorbestellt werden. Das reguläre Angebot beinhaltet neben Einzelfahrten keine Rennpakete, die Bahn kann aber stundenweise gemietet werden.

Plauener Str. 161, Hohenschönhausen, S Gehrenseestraße,
DI-Fr 13-21 Uhr, Sa/So 10-22 Uhr, Feiertags:10-21 Uhr, www.mobi-kart.de,
Einzelfahrt: 12-69 Euro p.P.


Kart-World & Freizeitpark (mittlerweile geschlossen)

Spandau

Das Markenzeichen der Kart-World fällt sofort ins Auge: In der Mitte des 395m langen Kurses erhebt sich eine Brücke, die Erinnerungen an die legendäre Rennstrecke von Suzuka weckt.

Die 6,5PS starken Karts meistern die Auffahrt mit Leichtigkeit, spannend ist die anschließende Abfahrt, an die kurz vor der Hallenwand eine Schikane  anschließt. Ein weiteres Highlight ist die Zielkurve, die sich nur dann sauber nehmen lässt, wenn man die schlangenförmige Passage unter der Brücke gut gemeistert hat.

Der Nervenkitzel jedenfalls ist gesichert. Die Kurven sind ausgewogen und lassen sich rund fahren. Überholen ist durchaus möglich, man muss sich den Gegner allerdings gut zurechtlegen. Sollte ein Widersacher auf der Strecke partout keinen Platz machen, hilft das Streckenpersonal mit der blauen Flagge nach. Wer den Locals bei der Jagd nach Bestzeiten zuschaut, kann durch den hervorragenden Streckenüberblick von der Tribüne profitieren.

Verfolgt man die Ideallinie der Profis, kann man sich innerhalb kürzester Zeit um mehr als eine Sekunde pro Runde verbessern. Die Einzelfahrten sind mit 8 Minuten vergleichsweise kurz. Im zur Bahn gehörigen American Diner im 60er-Jahre-Stil wartet eine Stärkung nach dem Rennen, dank der Fenster hinter der Bar bleibt der Überblick auf das Renngeschehen bewahrt. Neben Getränken bietet die Küche auch Hamburger und Pommes Frites, alles zu erschwinglichen Preisen.

Am Juliusturm 15, Spandau, U Haselhorst,
Mo-Do 15-22 Uhr, Fr 12-24 Uhr, Sa 10-24 Uhr, So 10-22 Uhr www.kart-world-berlin.de
Einzelfahrt: 8 Minuten 11 Euro p.P., diverse Angebote,
z.B. 3er und 10er Tickets zwischen 23 und 85 Euro p.P.