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Driver San Francisco

Nach inzwischen 3 Teilen kommt nun der heißersehnte vierte Teil des Open-World-Rennspiels auf die Next-Gen-Konsolen. Und mit neuen mutigen Ideen ist die Frischzellenkur gelungen! Die X-Box 360 Variante wurde getestet.

Driver San Francisco

Als Polizist Tanner bei einem Unfall in ein Koma fällt, hat er plötzlich die Fähigkeit sich in jedes beliebige Auto, das in der Stadt unterwegs ist, hinein zu teleportieren. Man zoomt per Buttondruck einfach aus dem aktuellen Auto heraus und visiert nun einen Wagen der Wahl an und drückt nochmal, bei der X-Box 360 den A-Knopf. Tatsächlich übernimmt man nicht nur die Kontrolle des Vehikels, sondern auch den Körper des Fahrers oder auch der Fahrerin, was oft lustige Situationen provoziert. Wenn man z.B. als Fahrschüler seinem Lehrer Angst einjagen soll oder als Omi auf einmal den Enkel zur Schule fährt. Im Laufe des Spiels darf man zwischen drei verschiedene Zoomstufen wählen, wobei man bei der letzten Stufe ganz San Francisco überschauen kann: beeindruckend und ganz ohne Ladezeiten! Doch was heisst das für das Spielgefühl? Eben fährt man klassisch hinter dem Bösewicht her, versucht ihn zu rammen oder auszubremsen. Bis hierhin ist alles normal, doch bei Driver zoomt man einfach auf die entgegengesetzte Fahrspur sucht sich was möglich Großes aus (am besten ein LKW) und rammt den Schurken frontal, zoomt in der Sekunde des Aufpralls wieder heraus und weiter geht es! Was für ein Gefühl! Alle Spielodi basieren auf diesem Prinzip. Das klingt jetzt sehr Brutal, doch hat man nie das Gefühl das jemand verletzt wird und die Passanten springen auch immer rechtzeitig zur Seite. Mit Unmengen an Sidequests ist auch neben dem Storystrang viel zutun. Klassische Rennen, Zeitrennen oder Mutproben, bei denen immer Neues vom Spieler verlangt wird, machen Laune und verlängern den Spielspaß auf min. 20 Stunden.

Als erstes fällt die sehr cineastische Erzählweise auf. Die aufwendigen Zwischensequenzen sind eine Mischung aus Spielgrafik und CGI-Filmen und funktionieren wunderbar. Dadurch gibt es keinen spürberen Bruch zwischen dem eigentlichen Spiel und den Cutscenes. Driver läuft mit stabilen 60 Frames und ist jederzeit flüssig. Mit sehr schön modellierten 150 originalen Automobilen fährt man durch ein lebendig wirkendes San Francisco. Mit schönen Partikeleffekten, extremer Weitsicht und einem auffallend sauberen und scharfen Gesamtbild weiss San Francisco zu gefallen. Grafisch ein wirkliches Brett! Alle Texte sind komplett deutsch und die Syncronisation ist auf höchstem Niveau. Die Charaktere wirken echt und die Atmosphäre ist rau und erwachsen!
Natürlich gibt es auch jede Menge Multiplayermodi die entweder Online oder per Splitscreen spielbar sind. Das spannende Spielprinzip wird dabei sehr gut eingefangen.

Fazit:

Auch wenn das Prinzip des komatösen Herauszoomens das realistische Driver-Szenario bricht, funktioniert es doch wunderbar. Nach einigen Stunden will man es garnicht mehr missen! Eine Frischzellenkur war auch nötig, da es im Rennspielgenre schon zuviel Konkurrenz gibt. Das Fahrgefühl ist eine Mischung aus Arcade und Simulation und passt perfekt. Jedes Auto fühlt sich anders an. Die Story wird routiniert erzählt und hat einige Wendungen, mit denen man nicht rechnet, in petto. Erwähnenswert wäre auch der Soundtrack, der mit viel Blues-Musik fast auf GTA-Niveau ist. Die gelungenden Minigames und die Multiplayermodi runden das Gesamtbild ab. Need for Speed: Hot Pursuit und Burnout lassen sich am ehesten mit Driver vergleichen. Fans dieser Titel können getrost zugreifen. Mehr als ein Geheimtipp!