Leihfahrräder im Test

Obike

Ob man sich überhaupt bei Obike anmelden sollte, ist umstritten. Gegen den Anbieter aus Singapur läuft seit April ein Verfahren wegen eines Datenschutzlecks. Wenn man es dann doch tut, will Obike stolze 5 Euro Startguthaben.

Obikes sind schwer zu finden
Foto: F. Anthea Schaap

Und dann ist kein Obike aufzufinden, das man überhaupt ausleihen könnte. Zwar zeigt die App fleißig gelbe Symbole an, aber an den angezeigten Orten wird man nicht fündig. Erst das vierte Obike ist dann nicht mehr nur virtuell vorhanden, allerdings ist das Exemplar vor der Max-Schmeling-Halle eine Ruine. Die Sattelstütze ist bereits angerostet, der Sattel nicht mehr zu verstellen.

Das Vorderrad quietscht dermaßen, dass die Prenzlauer-Berg-Mütter irritiert vom Kinderwagen aufblicken, und das ganze Rad lässt sich ähnlich schwerfällig bewegen wie ein Sattelschlepper. Das Obike macht so viel Spaß, dass man es am liebsten nach 100 Metern wieder abstellen möchte – wenn es denn stehen bleiben wollte. Der Ständer ist oft zu kurz oder verbogen. Immerhin: Das Licht ging einwandfrei. Und der Sattel war der bequemste aller getesteten Räder.

Die Kosten

Bevor man die erste Fahrt starten kann, ist eine Kaution von 79 Euro fällig. Für Studenten gibt es eine Ermäßigung; 29 € zahlen Studenten. Die erste halbe Stunde kostet 1 Euro, der Tarif ändert sich nach einem Punktesystem für gutes oder schlechtes Verhalten. China lässt grüßen.

Jeder Obike-Nutzer startet mit 100 Punkten und zahlt dann bis er 180 Punkte aufweisen kann,  1 € für 30 Minuten Fahrt. Mehr als 180 Punkte hat wohl bisher noch kein User erreicht, Obike sagt hier „Vorteile werden noch bekannt gegeben“

Unter einem Kontostand von 80 Punkten verlangt Obike 5 € für 30 Minuten, sinkt man unter 60 Punkte muss man 10 € für die halbe Stunde berappen. Der Kontostand wird in der App für den User zugänglich protokolliert.

Wie funktioniert das mit dem Punktestand?

Stellt man das Fahrrad an einem „ungeeigneten“ Ort ab, werden einem 20 Punkte vom „Betragen“-Konto abgezogen. Ebenfalls mit einem Abzug von 20 Punkten wird geahndet, wenn man sein Obike vergisst abzuschießen und es wird trotzdem nicht gestohlen. Wenn das Fahrrad gestohlen wird, reduziert sich der Kontostand auf o Punkte, ebenfalls, beim missachten der Verkehrsregeln, dem Abschließen mit einem eigenen Schloss oder dem illegalen Bewegen des Obikes.

Wenn der Kontostand auf 0 gesunken ist, wird es mühsam, das Konto wiederaufzustocken: Meldet man ein kaputtes Fahrrad, wird man mit 2 Pluspunkten belohnt, denunziert man einen Obike-Falschparker sind es 3 Pluspunkte. Für das Teilen einer Fahrt auf Facebook erhält man einmalig 2 Punkte.

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