Tandems, das muss Michael Schönstedt zugeben, waren lange Zeit kaum gefragt. Eine Leidenschaft für Liebhaber. Vor 30 Jahren taugte der einzige relevante Hersteller nichts, befand der studierte Sozialarbeiter, also schweißte er sich sein Tandem selbst zusammen. Aus dem Hobby wurde mit den Jahren eine Firma. „Wir waren da ziemlich blauäugig. Technisch fit, aber betriebswirtschaftliche Laien“, erzählt der Chef von Pedalpower. Aber nur aller Anfang ist schwer – heute gehört das Unternehmen zu den führenden Herstellern von Tandems in der Welt. Man kann sagen, sie haben das Fahrrad für Zwei neu erfunden und einen Geburtsfehler ausgemerzt. Mit einem Patent: der Pedalpower-Polygon-Kupplung. Damit sind Tandems zerlegbar und lassen sich einfach transportieren: „In der Tasche können sie das dann problemlos im ICE oder Flugzeug mitnehmen“, sagt Schönstedt. Im Gegensatz zu normalen Fahrrädern. Auch sonst muss man auf keinen Komfort wie Federgabeln und Gepäckträger verzichten. Die wichtigsten Abnehmer für Tandems sind übrigens nicht Paare, sondern Sehbehinderte. Die können Dank eines Tandems mit einem Partner durch die Natur radeln.
Geschwindigkeit: 40-70 km/h, beim Radwandern um die 30 km/h
Arbeitsaufwand: eine Woche
Preis: 2.000-5.500 Euro